…aber wie mache ich das?

Häufige Fragen zum intuitiven Essen mit Kindern

Kind lächelt ins Bild mit Schokomund

Kinder frei und ungezwungen am Esstisch entscheiden lassen? In der Theorie – vielleicht!  Aber in der Praxis ist es dann oft deutlich herausfordernder: Gelassen bleiben, wenn ständig die Nase gerümpft wird? Einfach akzeptieren, dass es schon wieder nach trockenen Nudeln verlangt wird? Wir haben drei häufige Alltagsfragen zum intuitiven Essen mit Kindern zusammengetragen – und geben, euch praxisnahe Tipps an die Hand.

#1

Mein Kind isst zu den Hauptmahlzeiten sehr wenig, möchte aber gerne immer wieder kleinere Snacks essen…aber das ist doch ungesund, oder?

Grundsätzlich ist es so, dass jeder Mensch anders is(s)t. Manche Kinder kommen mit kleineren Portionen gut zurecht, andere essen zu den Mahlzeiten lieber viel. Entscheidend ist: Fühlt das Kind sich wohl mit vielen kleinen Mahlzeiten? Spürt es eine gute Bekömmlichkeit? Die Frage, wie viele Mahlzeiten uns guttun, wird ja kontrovers diskutiert: Eine Weile galt die Empfehlung: viele kleine Mahlzeiten. Heute rät man dazu, möglichst lange Pausen zwischen den Mahlzeiten einzuhalten. Aber niemand sagt: Was tut dir denn gut? Und darauf kommt es doch im Kern an. Viele kleine Snacks müssen also per se nichts Schlechtes sein, wenn zwei Dinge erfüllt sind: Das Kind isst, weil es wirklich (körperlich) hungrig ist und es kann sich seiner Mahlzeit mit Ruhe und Achtsamkeit widmen; sprich: Essen wird nicht zur Gewohnheit.

#2

Mein Kind isst oft wenig zum Abendessen und sagt dann abends im Bett, dass es noch hungrig ist. Wie gehe ich damit um?

Kinder müssen auch erst „lernen“, Hunger und Sättigung einzuschätzen. Dabei sollten wir sie begleiten. Einem Kind eine Mahlzeit zu verweigern, obwohl es eindeutig hungrig ist – das wäre nicht gut, weil so auf Dauer die Hunger- und Sättigungsregulation aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Unser Tipp in diesem Fall: Schritt für Schritt mit dem Kind lernen, Hunger und Sättigung besser einzuschätzen. Es kann zum Beispiel helfen, vor den Mahlzeiten darüber zu sprechen, wer einen Bären- und wer einen Spatzenhunger hat. Das Gleiche gilt für die Sättigung: Bin ich angenehm gesättigt? Oder habe ich zu viel gegessen? Oder spüre ich, dass noch Platz im Bauch ist? Was wir als Eltern aber bitte nicht tun sollten: Das Essverhalten zu kommentieren – im Sinne von: Du hast ja kaum was gegessen! Oder: Heute hast Du gut gegessen! Oder: Ich habe Dir doch gesagt, dass…

#3

Mein Kind isst sehr viel und gern. Ich habe das Gefühl, dass oft auch aus Langeweile gegessen wird. Was kann ich tun? Und wie kann ich Übergewicht vorbeugen?

Wenn Kinder Langeweile oder Frust mit Essen vertreiben wollen, dann sprechen wir vom emotionalen Essen. Essen sollte niemals als Ventil für unerfüllte Bedürfnisse genutzt werden. Deshalb sollten die Eltern in diesem Beispiel achtsam sein und bleiben – und auch ein klares „Nein“ formulieren, wenn sie den Eindruck haben, dass das Kind aus emotionalen Gründen isst. Hier müssten Eltern eine Gratwanderung schaffen: Wenn das Kind gerne und viel isst, hat es wahrscheinlich auch einen hohen Bedarf. Das ist okay und kein Grund zur Sorge. Gleichzeitig müssen sie abwägen, wann andere Gründe als Hunger im Spiel sind – und dann wäre unser Tipp: Diese Situationen klar formulieren. Es ist okay, zu sagen: „Ich habe den Eindruck, Du möchtest jetzt ein Eis essen, weil Dir langweilig ist.“ Wir liegen mit unserer Einschätzung nicht immer richtig, aber aus jeder Situation lernen wir etwas dazu.

Confidimus

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Wenn Sie sich für eine vertrauensvolle Haltung und einen gelassenen Umgang am Esstisch entscheiden und auf Ihrem Weg Hilfe benötigen, Fragen haben oder uns einfach nur Ihre Gedanken zum Thema senden möchten – wir freuen uns!

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Klinische Psychologie, Gesundheitspsychologie, Inhaber: Cornelia Fiechtl (Firmensitz: Österreich), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.
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